Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung

Wenn man morgens aufstehen und des Großen in Strömen regnet, kann sich dies gleich negativ auf die Stimmung auswirken.. Doch auch die immer höher werdenden Anforderungen in Beruf und im Privatleben können dafür sorgen, dass man in eine depressive Phase gelangt. Häufig greifen Betroffene zu natürlichen Heilmittel wie beispielsweise dem berüchtigten Johanniskraut. Doch sollte man Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung einsetzen?

JohanniskrautStimmungsaufhellungBereits seit vielen Jahren wird Johanniskraut als Pflanzenmittel vertrieben, welches Depressionen und schlechte Laune bessern sollen. Hier wird zwar häufig mit zahlreichen Studien argumentiert, jedoch gibt es auch Mediziner die ausdrücklich vor einer Selbstbehandlung mit Johanniskraut warnen. Das Problem ist, dass die Wirkung von Johanniskraut noch nicht ausgiebig erforscht wurde und in zahlreichen Versuchen gezeigt wurde, dass diese kaum besser ist als das bei der Verabreichung von Scheinpräparaten (Placebos) der Fall ist. Andere Studien und Untersuchungen zeigten allerdings auf, dass durch die Verabreichung von Johanniskraut durchaus eine Wirkung auftreten kann, die man mit Antidepressiva vergleichen kann.

Die Dosierung von Johanniskraut ist äußerst wichtig

Mario Wurglics vom Institut für pharmazeutische Chemie in Frankfurt ist der Ansicht, dass die Dosierung bei Johanniskraut eine wichtige Rolle spielt und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Sollte nur leichte oder mittlere Depressionen verzeichnet werden, kann unter Verabreichung von Johanniskraut durchaus eine Wirkung wie bei Trizyklika erzielt werden, allerdings mit besserer Verträglichkeit. Der Exporte entscheidet hier allerdings zwischen den Trockenextrakt-Präparaten, die man sich in allen Apotheken kaufen kann und den Pulverprodukten, die häufig über das Internet vertrieben werden und auch im Drogerieketten erhältlich sind. Die Dosierung bei Letzteren ist zu schwach, dass keine Wirkung erzielt werden kann.

Der Wissenschaftler vermutet, dass drei Stoffgruppen für die wohl tuende Wirkung von Johanniskraut ausschlaggebend sind:

  • Phloroglucinole
  • Flavonoiden
  • Naphthodianthrone

Während bei einer zu geringen Dosierung einfach nichts passiert, kann eine zu hohe Dosierung von Johanniskraut zu Übelkeit führen. Diese Nebenwirkung ist bereits seit langem bekannt und sollte vor dem Konsum ebenfalls bedacht werden. Wer sich selbst einmal mit Johanniskraut oder ähnlichen Präparaten behandelt hat und nach mehreren Tagen bemerkt, dass die Depressionen nicht abklingen, der sollte auf jeden Fall einen Besuch beim Arzt in Erwägung ziehen. Depressionen werden meist aufgrund psychischer Gründe ausgelöst.

Wechselwirkung mit Medikamenten

Wer von seinem Arzt Medikamente verschrieben bekommt, der sollte von einem Mischkonsum mit Johanniskraut absehen. Dies wird damit begründet, da Johanniskraut im Körper die Bildung bestimmter Enzyme anregt, welche dann wiederum die Wirkungen der Medikamente abklingen lassen. Auf jeden Fall sollte man den Mischkonsum mit Antidepressiva vermeiden, da die beiden Mittel die Wiederaufnahme von Neurotransmittern hemmt und sich die Wirkung verstärkt.

Johanniskraut als Stimmungsaufheller

Sollte man einfach einmal einen schlechten Tag hinter sich haben oder einfach aufgrund irgendeines Ereignisses geschlaucht sein, so kann Johanniskraut durchaus als Stimmungsaufheller eingesetzt werden. Natürlich sollte man keine Wunder erwarten, jedoch kann durch die Einnahme von Johanniskraut besser abgeschaltet werden und man kann sich weder von den Lasten des Alltags regenerieren. Wichtig ist nur, dass man es mit den Mengen nicht übertreibt und sich auch über die potentiellen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten im Klaren ist. Wer diese Grundregeln befolgt, der kann mit gutem Gewissen Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung einsetzen.